Kommunalwahl 2013

von am 18.05.2013

Die Werbung der Parteien unter der Lupe

Kommunalwahl Pinneberg - Plakatwerbung

Im Rahmen der Kommunalwahl 2013 wurden ich gefragt, ob ich Lust hätte als Werbeexperte zusammen mit zwei weiteren Experten die Plakate und Websites der Parteien zu durchleuchten.

Selbstverständlich habe ich zugesagt und bereits am nächsten Tag war eine junge Journalistin des Tageblatts mit Fotos der Wahlplakate in meinem Büro.

Die Berichte

Ich möchte hier nicht die Inhalte der Berichte wiederholen, diese können bei Interesse hier als PDF heruntergeladen und gelesen werden:

Bericht über die Wahlplakate vom 16.05.2013
Bericht über die Websites der Parteien vom 17.05.2013

Da die Berichte eine Mischung aus Zitaten und Meinungen aller Experten sind, möchte ich hier nochmal kurz meine persönliche Meinung zu den Werbekampagnen für die Kommunalwahl los werden:

Es wird nach jeder Wahl gejammert, dass die Wahlbeteiligung besonders bei den jungen Wählern so niedrig ist. Aber wundern braucht sich darüber eigentlich niemand wirklich:

Wahlplakate

Bis auf wenige Ausnahmen waren die Wahlplakate dieses Jahr mal wieder langweilig und vor allem nichtssagend gestaltet. Ich kann nicht wirklich nachvollziehen wie die großen Parteien junge Wähler begeistern wollen, indem sie Ihre Werbekampagnen auf unbekannten Gesichtern und Slogans ohne jede Aussagekraft beschränken. Die Linken und Juso haben das besser gemacht und aktuelle Themen wie „bezahlbare Wohnungen“ und „niedrige Energiepreise“ aufgegriffen.

Websites der Parteien

Um hip und zeitgemäß zu wirken (das ist eine Unterstellung von mir) haben einige Parteien sich einen QR-Code auf Ihre Plakate setzen lassen.
Diesen Ansatz um junge Wähler, von denen viele mit mobilen Geräten im Internet surfen, zu gewinnen finde ich gut. Aber auch diese Nummer ist in den meisten Fällen eher zur Lachnummer geworden, da die Websites fast aller Kreis- und Landesverbände der regionalen Parteien gar nicht für die Betrachtung mit mobilen Geräten optimiert waren.

Auch die Wahlprogramme auf den Websites waren bei vielen Parteien nur schwer zu finden und dann oft nur nach einem Download zu lesen. Wer dachte, dass die Parteien ihre Wahlprogramme, die ihre „Verkaufsargumente“ enthalten, gut auffindbar und komfortabel lesbar in den Vordergrund stellen würde, wurde da eher enttäuscht.

Die Ausnahme

Die große Ausnahme sind die Piraten. Im Bereich der Plakatwerbung haben die Piraten mit aktuellen Themen und Humor werbewirksam Aufmerksamkeit erregt. Auch die Website ist übersichtlich, stellt aktuelle Themen und das Wahlprogramm in den Vordergrund und entspricht den modernen Standards.

Die Piraten waren den anderen Parteien werbetechnisch eine große Nase voraus. Ich finde es daher auch schade, dass diese Partei in beiden Berichten nicht erwähnt wurde.

Zum Abschluss möchte ich noch kurz darauf hinweisen, dass es sich hierbei und bei den Berichten um eine politisch neutrale Betrachtung der entsprechenden Werbebereiche handelt.

Hier geht es weiter | Teil 2 – Wahlwerbung der Bundestagswahl:
Die Werbung der Parteien unter der Lupe – Bundestagswahl 2013

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